Judith Holofernes war jahrelang Sängerin und Frontfrau der Band „Wir sind Helden“. Als die Band 2011 auf unbestimmte Zeit in die Pause ging, konnte sie nicht aufhören, Songs zu schreiben, und es entstand mit „Ein leichtes Schwert“ ihr erstes Soloalbum.
MM: Wann hast du gemerkt, dass „Pause machen“ gar nicht so einfach ist und du weiter öffentlich Musik machen möchtest?
Judith: Ich habe „Pause machen“ gar nicht gleichgesetzt mit „keine Musik machen“! Musik zu hören ist meine liebste Freizeitbeschäftigung, und Musik zu machen ist eng damit verbunden. Die Pause brauchte ich hauptsächlich von der Öffentlichkeit, vom vielen Reisen, von der engen Identifikation mit der Band und meinem eigenen Bild in den Medien.
MM: Die Demos für dein Album hast du zu Hause mithilfe von „GarageBand“ aufgenommen. Beschreib uns bitte, wie das genau funktionierte.
Judith: Ich habe zu Loops Gitarre und Ukulelen oder Klavier aufgenommen, die Beats mit Händegeraschel, Claps und gesungenen Instrumenten ergänzt, teilweise die Demos ohne Bass stehen lassen, teilweise ein bisschen Bass gespielt … Am Ende haben wir vieles aus diesen Demos verwendet, weil mir klar war, dass ich das nie wieder in der gleichen Sorglosigkeit und Beklopptheit hinkriegen würde.
MM: Im Studio hast du mit Pola Roy (Wir sind Helden, Drummer) und Jörg Holdinghausen (Per Anders, Bassist) gearbeitet. Wie lief die Zusammenarbeit?
Judith: Mit Pola und Jörg im Studio zu sein, war für mich eine Schlaraffenlandsituation. Beide sind fantastische Musiker, die sich gut in eine Vision einfühlen können und diese dann toll umsetzen.
MM: Auf deinem Album hast du zwei Feature-Gäste. Wie entstehen und entwickeln sich solche Kooperationen?
Judith: Mama Rosin sind wie ein Himmelsgeschenk zu mir gekommen. Ich wusste, dass „Pechmarie“ im Herzen ein Rock’n’Roll-/Cajun-Stück ist. Und kurz bevor wir ins Studio gehen wollten, hat Jörg mich angerufen und gesagt: Ich habe genau deine Band im Radio gehört! Ich habe mir die Platte gekauft und war hellauf begeistert. Mama Rosin machen Cajun und Zydeco genau in der Ausprägung, wie ich sie mir immer gewünscht habe: in Verbindung mit dreckigem Garagen-Rock’n’Roll. In meiner Begeisterung habe ich mir ein Herz gefasst und sie einfach angeschrieben, und sie waren sofort dabei.
Mit Tobias Jundt aka Herrn Bonaparte bin ich schon länger befreundet, die Zusammenarbeit war lange fällig! Wir haben sehr viel Spaß zusammen gehabt beim Schreiben und beim Aufnehmen, weil wir als Musiker erstaunlich ähnlich ticken.
JUDITH HOLOFERNES – „Ein leichtes Schwert“
VÖ: 07.02.2014
Den kompletten Bericht findet Ihr im MUSIKER-Magazin 01/2014.
Eine Reaktion zu Judith Holofernes – Helden-Frontfrau hat eine Soloplatte aufgenommen