Liebe Leser und Leserinnen und vor allem – liebe Künstler!
Seit mehr als 35 Jahren bin ich in Sachen Musik, Kultur und Kunst in Deutschland als Allrounderin unterwegs, lange bevor die Bundesregierung den Beschluss fasste, unsere Arbeit als Kulturschaffende und Kreative zu einem Wirtschaftszweig zu erklären. Die Kultur- und Kreativwirtschaft, aufgeteilt in 11 Teilbereiche, die alle zusammen im Jahr 2015 immerhin beachtliche 2,16% zum BIP (Bruttoinlandsprodukt) beigetragen haben, wie uns das vom BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) in Auftrag gegebene aktuelle Monitoring aus dem Jahr 2016 zeigt.
Warum erzähle ich Ihnen das? Weil ich immer wieder sehr erstaunt bin u.a. in Gesprächen mit Seminarteilnehmern meiner Fachseminare, dass ein erheblich hoher Anteil der aktiv Tätigen im Bereich Musik, Veranstaltungen und Events nicht einmal weiß, dass wir zu einem umsatzträchtigen Wirtschaftszweig gehören! Und darum verwundert es mich auch nicht, dass diese Marktteilnehmer nicht wissen, dass es bereits seit 2002 etliche Förderprogramme auf Bundes- und Länderebene gibt, die jedem Freiberufler oder Gewerbetreibenden die Möglichkeit geben, sich coachen zu lassen, um die eigenen Wettbewerbschancen und das unternehmerische Know-how zu steigern. Das gilt natürlich auch für die Kultur- und Kreativ-Schaffenden, sofern diese marktwirtschaftlich tätig sind und ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus dieser Tätigkeit bestreiten wollen (Existenzgründer) oder dies bereits tun (Bestandsunternehmen)! Es werden Gelder der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt, die man per Antrag eigentlich nur abrufen müsste. Dabei ist ihnen der gewählte Coach oder Berater gerne behilflich.
Was passiert in einem Coachingprozess?
Nun, zunächst wird ein Ist-Stand des Freiberuflers oder des Unternehmers ermittelt und die Zielsetzungen des Coachees (Klient) festgehalten. Dann erarbeiten der Coach und der Klient gemeinsam eine Strategie, wie diese Ziele zu erreichen sind und in welchem Zeitraum.
Gleichzeitig werden Prioritäten gesetzt, die dem Klienten wichtig sind und der Coach für realistisch erachtet. In allen geförderten Beratungsprozessen geben die Förderinstitutionen einen Zeitrahmen vor, in welchem das Coaching beendet sein muss. Es ist also keine Zeit zu verlieren und die einzelnen Sitzungen von etwa 1 bis 2 Stunden pro Sitzung werden terminiert. Solche Meetings können persönlich, per Skype oder auch per Telefon stattfinden. Zu jeder Sitzung schreibt der Coach ein Protokoll, das der Klient meist am gleichen Tag per E-Mail erhält. Dieses Protokoll hält die wichtigsten Besprechungspunkte fest, gibt Hinweise (z.B. Links) und Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise und enthält am Ende die To dos für den Klienten. Diese Protokolle sind ein wichtiges Dokument für die nächste Sitzung. Gleichzeitig soll in diesem Prozess erreicht werden, dass der Klient zukünftig in der Lage ist, ähnliche Arbeitsprozesse auch ohne den Coach planen und durchführen zu können.
Häufig auftretende Coaching-Themen
Es kommt natürlich darauf an, ob der Klient gerade plant, in eine Freiberuflichkeit zu gehen oder ein Gewerbe anzumelden und sozusagen Existenzgründer ist.
Hier können folgende Themen dringend sein:
- Wahl der Rechtsform
- Erstellung eines Businessplans
- Vertragsmuster
- Strategische Maßnahmen für die zukünftige Selbständigkeit
- Wie organisiere ich effektiv und kostengünstig meinen Markteintritt?
- Wo bekomme ich eventuell Fördermittel für mein Projekt oder Vorhaben?
- Wer kreiert mir kostengünstig eine Website?
- Welchen Berufsverbänden sollte ich beitreten?
Bei sogenannten Bestandsunternehmen können einige der eben genannten Themen ebenfalls relevant sein, jedoch befassen wir uns in diesem Coachingprozess eher mit:
- Marketingstrategien, PR (Public Relation) und Promotionmaßnahmen (und zwar offline und vor allem online)
- verkaufsfördernden Maßnahmen (Werbung, Telefonverkauf usw.)
- Adressenbeschaffung und das Finden neuer Zielgruppen
- Kunden-(Fan-)Pflege und gezielten Aktionen hierfür
- Planung und Durchführung von Einzelveranstaltungen und Tourneen
- bei Künstlern: Entwicklung eines Image und somit einer Marke
- Entdecken des eigenen und individuellen Potenzials und der entsprechenden Entwicklung von Projekten usw.
Es versteht sich von selbst, dass jeder Coaching-Prozess sehr individuell ist und auf den jeweiligen Klienten, seine persönliche Situation und seine Leistungskapazität abgestimmt wird. Zudem partizipieren meine Coaching-Klienten an meinen Business-Kontakten, an meinen bereits erstellten Tabellen und Formblättern sowie an meinem Wissen über die Zusammenhänge in der Musikwirtschaft.

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Die Zielgruppen für ein gefördertes Coaching
Seit 15 Jahren berät Gabriele Skarda erfolgreich Existenzgründer und Bestandsunternehmen (KMU) speziell in den Segmenten Künstleragentur, Eventagentur, Künstlermanager, kleine Labels, Tonstudios, Konzert- und Tourneeveranstalter usw., die ein Gewerbe betreiben. Aber auch die freiberuflichen Künstler unterschiedlicher Genres, die sich selbst vermarkten müssen, gehören zu ihrem Klientel. In der Kultur- und Kreativwirtschaft finden wir ganz viele Ein-Mann-/Frau-Unternehmen, bei denen der Beratungsbedarf hoch ist, gerade im Bereich Selbstvermarktung.
Was kostet so ein Coaching?
Überwiegend werden diese Beratungen mit-hilfe der staatlichen Coaching-Förderprogramme durchgeführt, die eine Kostenerstattung von 50% bis 80% vorsehen. Gabriele Skarda führt mit dem Interessenten ein kostenloses Kontaktgespräch, in dem die Förderfähigkeit des Vorhabens geprüft wird, der Ablauf und die Regeln einer geförderten Beratung erklärt werden und die Coaching-Themen besprochen werden. Alle fördernden Institutionen rechnen in sog. Tagwerken ab. Ein Tagwerk hat 8 Stunden, aber wir coachen i.d.R. 1 – 2 Stunden pro Sitzung. Das heißt, für ein erstes Coaching brauchen wir etwa 2 – 3 Tagwerke, welches 16 bis 24 Stunden entspricht und innerhalb von 6 Monaten durchgeführt werden muss. Ein Tagwerk kostet von 600 bis 800 Euro, wovon der Coachee, je nach Programm, die oben erwähnte Erstattung bekommt. Grundsätzlich geht der Coach immer in die Vorleistung.
Das bedeutet, dass erst am Ende des Beratungsprozesses ein Abschlussbericht erstellt wird, der Pflicht ist und von beiden (Coach und Klient) unterschrieben wird, und erst dann wird die Rechnung gestellt.
Beispiele zu Förderprogrammen
Nachdem etliche Programme in den vielen Jahren mehrmals umstrukturiert wurden, gibt es seit dem Jahr 2016 das bundesweit einheitliche Programm zur Förderung von unternehmerischem Know-how.
Die Antragstellung erfolgt über das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) im Online-Verfahren und richtet sich an
- junge Unternehmer und Freiberufler, die nicht länger als zwei Jahre am Markt sind (sog. Jungunternehmer)
- Unternehmen und Freiberufler nach dem dritten Jahr der Gründung (Bestandsunternehmen)
- Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, unabhängig vom Unternehmensalter (sog. Unternehmen in Schwierigkeiten)
Über diesen Link erfahren Sie genauere Details, die Gabriele Skarda Ihnen gern in einem Gespräch erklärt. http://www.bafa.de/DE/Wirtschafts_Mittelstandsfoerderung/Beratung_Finanzierung/Unternehmensberatung/unternehmensberatung_node.html
Der Coach – fachliche und persönliche Kompetenz
Ein guter Coach sollte sowohl über gute psychologische als auch über betriebswirtschaftliche Kenntnisse verfügen. Ein guter Coach fördert Sie, ohne Ihnen die Verantwortung abzunehmen, er unterstützt Sie, die von Ihnen gewünschten Veränderungen vorzunehmen, und er motiviert Sie, den von Ihnen erarbeiteten Weg zu gehen. Allerdings muss ein Coach auf dem freien Markt grundsätzlich keine formale Qualifikation nachweisen. Jedoch die Berater, die mit staatlichen Förderprogrammen arbeiten (wie auch ich), müssen sich einer Qualifikation unterziehen. Solche Coaches finden Sie auf der KfW-Beraterbörse: https://beraterboerse.kfw.de/index.php?ac=consultant_search
Liebe Leser, es würde mich sehr freuen, wenn es mit diesem kurzen Artikel gelungen ist, Ihnen ein wenig mehr Wissen über Coaching zu vermitteln. Alle reden vom Coaching, nur wenige kennen die Vorgehensweise! Möchten Sie mehr über die einzelnen Coaching-Förderprogramme erfahren oder sich über mich als Coach und über meine berufliche Laufbahn informieren? Dann lade ich Sie ein, meine Website speziell zum Thema Seminare und Coaching in der Musik- und Veranstaltungswirtschaft zu besuchen: www.skarda-seminare.de oder besuchen Sie mich auf Facebook auf der Unternehmensseite https://www.facebook.com/Skarda.Seminare/?fref=ts
Ich grüße Sie alle ganz herzlich und wünsche Ihnen viel Erfolg bei allen Projekten, die Sie gerade am Start haben …
Ihre
Gabriele Skarda
Künstleragentur, Seminare, Coachings
Fotoquelle: Gabriele Skarda