Ich liebe Musik! Doch etwas einschränken muss ich es schon: Rock-Musik. Und wenn ich es recht überlege, schlägt mein Herz am meis- ten für den Blues-Rock. Doch auch der hat so viele Facetten bis hin zu balladenhaften Stücken, sodass diese Musik sich letztlich einer passgenauen Kategorisierung entzieht und ein wunderbares Beispiel für Grenzenlosigkeit von Kunst ist. Als Mitte der 1960er-Jahre mein Interesse an Pop-Musik erwachte und man meistens von Beat-Musik sprach, wurde sie ganz schnell von der Elterngeneration als „Krach Langhaariger“ abqualifiziert. Diese „Typen“ hängten sich doch „eben nur mal“ eine E-Gitarre um und veranstalteten Lärm, dem „Halbstarke“ allzu schnell verfielen. „Warum hörst Du nicht etwas Anständiges, vielleicht einen schönen deutschen Schlager? Lys Assia?“ Doch schon nach dem Kauf meiner ersten Beatles-Single „A Hard Day’s Night“ waren meine Weichen gestellt.
Blues ist sicherlich eine der grundlegenden Seelen der Rock-Musik. Ohne ihn gäbe es nicht den Rhythm and Blues, nicht den Rock ’n‘ Roll und daher auch nicht das unendlich farbige Feld der Rock-Musik, aus der man heute schöpfen kann. Eines der zentralen Instrumente der Rock-Musik ist die Gitarre, schon als Konzert-Gitarre ein Instrument faszinierender Möglichkeiten. Doch die Elektrifizierung der Gitarre war geradezu eine musikalische Revolution. Die Möglichkeiten des Instruments wurden erweitert und fügten ihm völlig neue Elemente hinzu. Gewiss spielt die Lautstärke eine Rolle, aber vor allem technische Farbtönungen, Effekte und Verzerrungen haben das Spektrum der Gitarre bereichert. Dazu kommt der rasante Fortschritt der Verstärker-Anlagen-Technik, die aus heutiger Sicht die Ära bis etwa 1967 in die technische Steinzeit zu verweisen scheint. Dennoch ist das wohl zu kurz gegriffen. Denn in die Zeit fällt eine kreative Explosion in der Rock-Musik, die bis etwa zum Ende des Jahrzehnts andauerte. Unglaublich, wie sich damals ein besonderes musikalisches Ereignis an das andere reihte.
Rock-Musik speist sich aber nicht nur aus den Blues-Wurzeln. Zum Blues mit seinem bitteren Hintergrund der Versklavung von Afrikanern traten andere ethnisch-folkloristische Elemente hinzu, der sich vom Blues ableitende Jazz und der Reggae treffen auf die Rock-Musik, ganze Stilrichtungen verschmelzen miteinander. Ein unglaubliches Füllhorn von Kombinationen mit Variationen voller Grooves, die große Emotionen bis hin zu rauschhaften Erlebnissen auszulösen vermögen.
Den kompletten Bericht findet Ihr im MUSIKER-Magazin 01/2015.