Julia Plank ist Musikerin mit ganzem Herzen. Mit 15 Jahren den ersten Songcontest in ihrer Heimat gewonnen, hat sie heute, 20 Jahre später, viel über sich selbst und Musik gelernt.
Ihr aktuelles Album „Wildes Herz“ berichtet genau von diesen Erfahrungen und der Sehnsucht nach mehr. Im Interview erzählt sie von ihrer Solokarriere als „Die Plank“ und erklärt uns, warum sich Crowdfunding für junge Musiker nicht rechnet.
MM: Im letzten Jahr ist dein Debütalbum „Wildes Herz“ unter deinem Künstlernamen „Die Plank“ erschienen. Was können Hörer von diesem Album erwarten?
JULIA PLANK: Das Album ist eine Hommage an eine Zeit in meinem Leben, als ich noch nicht so recht wusste, wer ich eigentlich bin. Die Songs erzählen davon, wie sehr man sich verlaufen kann, von den damit verbundenen enttäuschten Erwartungen an Menschen und Situationen. Und es erzählt von der Sehnsucht, sich selbst eine neue, eigene Richtung zu geben. Die Songs heißen beispielsweise „Kaffee“, „Spiel mit mir“, „Durch die Nacht“ – und sie laden ein, sich wirklich Zeit zum Zuhören zu nehmen. Es ist Singer-Songwriter-Pop, zwischen Folk, Jazz und Chanson. Wir haben bewusst alles ganz pur arrangiert und die Geschichten der Songs in den Mittelpunkt gestellt. Und weil wir den Leuten gern Zeit schenken möchten, wirklich reinzuhören und in Texte und Melodien abzutauchen, gibt’s das Album nicht nur digital und als CD, sondern auch als Schallplatte.
MM: Das Album hast du durch Crowdfunding finanziert. Was gefällt dir an diesem Vorgehen?
JULIA: Nach meinen Erfahrungen sehe ich das Ganze heute differenziert und würde eine Projektfinanzierung für ein kleines Solo-Musik-Projekt nicht mehr per Crowdfunding machen. Auch wenn mein Album damit erfolgreich finanziert werden konnte. Crowdfunding hat mich eingefangen mit dem sympathischen, unkonventionellen Vorgehen, der scheinbaren Einfachheit und der Öffentlichkeitswirksamkeit, die erzielt werden kann. Nachdem ich beruflich aus dem Bereich Marketing und PR komme, wusste ich, dass ich mit eigenen Mitteln in der Lage bin, eine Low-Budget-Kommunikationskampagne über alle Kanäle auszurollen. Mailings, Social Media, lokale Presse und das persönliche Netzwerk. Mein Spielfeld! Und trotzdem haben nur rund 60 Personen tatsächlich mitgemacht. Da habe ich erstmals ein Gefühl dafür bekommen, wie viel interdisziplinäre Maßnahmen-Power dahinterstecken muss, wenn die Unterstützer in die Tausende gehen. Wer hier keine Erfahrung hat, dem würde ich raten, sich bewusst zu machen: Das Internet ist kein Selbstläufer! Man braucht eine Menge finanziellen Schub, Handwerkszeug und Erfahrung, um Menschen nicht nur zu erreichen, sondern sie auch noch zu bewegen, Geld zu geben, für etwas, das sie noch nicht sehen, hören oder anfassen können.
Den kompletten Bericht findet Ihr im MUSIKER-Magazin 3/2017.