Eva Kyselka, geboren im Leipzig der DDR, singt als Liedermacherin vor allem über Themen wie Naturschutz, Frieden und Selbstfindung.
MM: Du bist damals noch in der DDR aufgewachsen, hast dort später auch in mehreren Rockbands gesungen. Wie war für dich als Musikerin die Zeit dort?
Eva Kyselka: Trotz Mauer und somit begrenztem Territorium fühlte ich mich frei, weil ich während meines Studiums gut von der Musik leben konnte. Nach dem Studium war ich ständig unterwegs, auch auf Touren in den Ostblockländern. Ich war freiberuflich, musste mich gar nicht mit diesem System auseinandersetzen. Künstler wurden sehr gut bezahlt, besonders, wenn man wie ich einen Berufsausweis hatte. Kunst und Musik wurden viel mehr wertgeschätzt. Da mein Vater jedoch von der Bundesregierung aus politischer Haft freigekauft wurde, hatte ich das Gefühl, dass ich bestimmte staatliche Förderungen nicht erhielt. Ich wollte meinen Bekanntheitsgrad damals nur steigern, damit ich mal in die unbekannte Welt, die man nur aus dem Fernseher kannte, delegiert werde.
MM: Inwieweit haben Mauerfall und Wiedervereinigung deine Musik geprägt?
Eva Kyselka: Ich habe mich riesig gefreut, als sich alles von allein auflöste und ich weder Ausreiseantrag stellen noch Delegierung brauchte. In der neuen Situation war mir egal, dass für uns über Nacht das ganze Veranstaltungswesen zusammenbrach, bestehende Verträge ihre Gültigkeit verloren, Vereinbarungen für neue Rundfunkproduktionen hinfällig wurden. Ich war damals durch die neu gewonnene Freiheit total motiviert, neue Chancen und Herausforderungen anzunehmen.
Den kompletten Bericht findet Ihr im MUSIKER-Magazin 3/2017.