Interview mit der Komponistin und Texterin Irene Paul

über die Zusammenarbeit mit Wolfgang Petry und  die Entstehung des Hits „Einmal noch“

MM: Wolfgang Petry hat Anfang des Jahres ein neues Album auf den Markt gebracht, nachdem er sich vor Jahren aus dem Schla­ger­geschäft zurückgezogen hatte. Den Titel­song und gleichzeitig die erste Singleaus­kopplung „Einmal noch“ hast du geschrieben. Wie ist das gekommen?

IRENE: Das Lied wurde zuerst 1995 auf Petrys Album „Egal“ veröffentlicht. Anfang 2014 erschien dann die CD „Einmal noch“, für die Produzent Helmuth Rüssmann alte Petry-Titel neu produziert hat. Für mich war das eine absolute Überraschung: Ich hatte von der CD nichts gewusst und wäre auch nie darauf gekommen, dass das der Titelsong sein könnte. Der Name des Liedes, „Einmal noch“, passt natürlich zum jetzigen Anlass wie die Faust aufs  Auge und hat sicher bei der Auswahl eine Rolle gespielt.

MM: Wie unterscheidet sich die 2014er Ver­sion von der 1995er?

Irene Paul: Melodie und Harmonieschema sind geblieben, ebenso das charakteristische Piano-Thema, das den Song einleitet und bis zum Ende durchzieht. Aber aus der ruhigen, rockigen Ballade ist ein flotter Pop-Schlager mit Dance-Charakter geworden – doppeltes Tempo, tanzbar und mit aktuellen Sounds. Wenn man das früher einem Fan vorgespielt hätte, der wäre wahrscheinlich schwer geschockt von dem Stilbruch gewesen. Heute sind, glaube ich, viele von den alten Petry-Fans begeistert, gleichzeitig konnte er damit auch ein jüngeres Publikum ansprechen.

MM: Und wie gefällt dir die neue?

IRENE: Die alte Version hat ja auch Helmuth Rüssmann produziert. Schön, aber ohne Ecken und Kanten, es war ja auch nur ein normaler Album-Titel. Für mich ist die neue wie ein neuer Song und berührt mich gefühlsmäßig viel mehr. Ich konnte – und könnte auch jetzt noch – jedes Mal heulen, wenn ich sie höre, weil sie gleichzeitig so traurig und so schön ist.

Ich finde es geradezu genial, wie Helmuth seine eigene, frühere Produktion komplett über Bord geworfen und völlig neu angesetzt hat. Und zwar nicht nach Schema F, so nach dem Motto: wir nehmen die Ballade, legen einen 130er Beat drunter und fertig. Sondern mit seinem ganzen Können, mit großem musikalischen Fingerspitzen­gefühl – und bestimmt auch mit einer Menge Spaß, das höre ich deutlich raus. Trotz des schnellen Tempos ist das Lied noch stimmungsvoller geworden, und der Kontrast zwischen Petrys rauem Gesang und dem poppigen Arran­gement macht für mich einen ganz besonderen Reiz aus.

wpetryMAN-FRED

Wolfgang Petry – „Einmal noch!“
VÖ: 21.02.2014
www.wolfgangpetry.de

MAN-FRED! – „Weil ich dich wiedersehen will“
VÖ: 09.05.2014
www.man-fred.eu

 

Interview: Ole Seelenmeyer | Foto I. Paul: K. Jarolim-Vormeier

Den kompletten Bericht findet Ihr im MUSIKER-Magazin 03/2014.

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