MM: Danny, als Dónal Ó Ceallaigh hast du jetzt dein erstes Soloalbum mit dem Titel „Irish Songs“ herausgegeben. Manche kennen dich aus der irisch-keltischen Band Celtic Chakra. Warum hast du ein Soloprojekt gestartet?
DANNY: Meine erste Solo-CD hat keinen richtigen Titel. Auf der CD sind Irish Songs oder eine Beschreibung der irischen Musik. Dónal Ó Ceallaigh ist mein gälischer Name und auch mein Pass und Führerschein waren immer auf Gälisch. Aber dadurch, dass ich in Nordirland Musik machen und auftreten wollte, musste ich den Namen ändern. Denn die Polizei dort hatte Leute mit gälischem Namen als Terroristen unter Verdacht. Das ist nicht so angenehm. Ich war immer Pazifist und kein Nationalist. Trotzdem war es gefährlich. Und deshalb habe ich eben meinen Namen auf Englisch geändert. Wäre die Situation eine andere, wäre das nie passiert. Ich werde aber von vielen bis heute Dónal genannt. Eine Solo-CD war immer mein Ziel, auch schon, bevor ich Celtic Chakra mit meinen Freunden gegründet habe. Die Songs, die auf meiner CD sind, passen auch nicht zum musikalischen Stil von Celtic Chakra. Es gibt zum Beispiel einen gälischen Bossa. Der würde nie im Leben zu Celtic Chakra passen. Als Solo-Künstler nehme ich die traditionelle Musik Irlands und wandele sie in eine Art „G-Pop“, wie ich ihn nenne, um. „G-Pop“ steht für gälischer Pop. Die Instrumentalstücke, die ich geschrieben habe, sind sehr traditionell, aber ich moduliere und variiere sie in verschiedenen Tonarten, was in der traditionellen irischen Musik selten oder nie passiert. Alle Stücke sind in ihrem Kern, in ihrer Seele und in ihren Bausteinen sehr, sehr irisch.
MM: Was ist für dich das Besondere an der irischen Musik?
DANNY: Die traditionelle irische Musik, die man in den Bergen von Irland hört, ist wie ein Grundnahrungsmittel für mich. Sie ist wie Blut, wie Sauerstoff. Sie ist für mich ein wichtiges „Superfood“. Ich bin damit als Kind in Berührung gekommen und sofort begeistert worden, als einer der besten Fiddler Irlands, John Doherty, in unserem Wohnzimmer zu Hause gespielt hat. Es war morgens früh, als ich noch geschlafen habe. Das war mein „Call to Adventure“, wie man in der Mythologie so schön sagt. Die Magie, mit der er gespielt hat, hat in mir als Kind etwas erweckt und ich bin seitdem auf irgendeine Art damit beschäftig.
Dónal Ó Ceallaigh – „Irish Songs (Gäelische Lieder)“
VÖ: 19.09.2014
Den kompletten Bericht findet Ihr im MUSIKER-Magazin 02/2015.