Mehr als nur ein Nebenerwerb
Musik in Filmen, Fernsehen und in der Werbung platzieren – ein oft genannter und gut gemeinter Ratschlag für einen leichten Nebenverdienst als ungesignter Musiker. Handelt es sich tatsächlich um einen passiven Selbstläufer, oder ist das „Music Licensing“ ein Geschäft für sich? Und wie kann man in dieses Geschäft einsteigen?
Wie funktioniert Music Licensing?
Wie der Name bereits vermuten lässt, geht es darum, Produzenten von Filmen jeglicher Art sowie von TV-, Online- und Radiospots das Recht einzuräumen, Musik mit deren Produktionen zu synchronisieren; so lautet der Fachausdruck, weshalb man hier auch von Synch-Lizenzen spricht.
Jene Synch-Lizenzen werden vergeben, um dem Nutzer das Recht zu gewähren, das Master, also die reine Aufnahme zu verwenden. Hierüber wird also die Leistung der Interpreten und Musikproduzenten vergütet, während die Komponisten über die zu erwartenden Tantiemen entlohnt werden. Gut, wer selbst alles in Personalunion ist.
Welche Art Musik wird gesucht?
Jeweils abhängig von den Bedürfnissen der Filmproduzenten besteht sowohl Bedarf an ge- sungenen Liedern als auch an Instrumentalstücken. Gesungene Lieder finden ihre Verwendung einerseits im Hintergrund einer Szenerie wie zum Beispiel in einer Disco, einem Auto mit laufendem Radio oder in einer Bar mit Jukebox. Die wesentlich prominentere Variante ist der Einsatz des Liedes im Vordergrund des Films, während die Protagonisten nur sehr wenig oder gar nicht sprechen. Dabei reflektieren Stilrichtung und Textinhalt die Aussage der jeweiligen Filmszene.
Für ungesignte Musiker bieten sich insbesondere bei kleineren Budgets Chancen, da sich die Rechteinhaber bekannter Titel ihre Lizenzen oft sehr teuer bezahlen lassen. Nicht selten suchen Filmproduzenten auch nach Ersatztiteln von unbekannten Musikern, die einem bekannten Original stilistisch und inhaltlich sehr nahekommen.
Weniger speziell müssen Instrumentalstücke ausgelegt sein. Anstelle der textlichen Botschaft kommt es hier auf die Stimmung der Musik an, mit der sich gewisse Szenen unterstreichen und hervorheben lassen: schnelle Rockmusik bei Verfolgungsjagden, gedämpfter Pop-Jazz für städtisches Nachtleben oder quirlige Melodien für Tierdokumentationen.
In vielen Fällen genügen hier reine Tracks und Beats, eine führende Melodie ist nicht zwingend notwendig.
Weitere Infos findet Ihr auf: www.MusicBizMadness.de
Text: Julian Angel | Fotos: © Maksym Yemelyanov/ Fotolia.com
Den kompletten Bericht findet Ihr im MUSIKER-Magazin 03/2014.