„Nobody knows the trouble I’ve seen“ – Dieses Spiritual ist namensgebend für die Band Nobodys Knows, die sich nicht so leicht einer Musikrichtung zuordnen lässt. Zwischen humoristischer Selbstkritik und deutscher Lyrik wird es neuerdings auch politisch. Wir haben mit Max Heckel über den selbst auferlegten Schaffensdruck als Musiker und die faszinierende Bandbreite von Nobody Knows gesprochen.
MM: Eure Musik ist auffallend facettenreich. Wie würdet ihr jemandem „Nobody Knows“ erklären, der euch noch nicht kennt?
NOBODY KNOWS: Wir beschreiben unseren Stil als „postmoderne, bundesrepublikanische Folklore mit nordwesteuropäischer Note und ostokzidentaler Rhythmik“. Damit können grundsätzlich nicht viele Leute etwas anfangen – wir auch nicht. Wir waren es vor einigen Jahren leid, immer auf ein Genre – sei es Irish Folk oder Polka – festgenagelt zu werden, und haben uns aus diesem Grund eine stilistische Bezeichnung ausgesucht, die es keinem Hörer am Ende eines Konzertes ermöglicht zu behaupten, er habe nicht gehört, was in der Beschreibung stand. Generell sind wir zwischen unterschiedlichen Spielarten des Folk bzw. der Folklore, zwischen Country und Polka, aber auch Weltmusiker und Singer-Songwriter zu finden.
MM: Zum einen habt ihr viele selbstironische und humoristische Lieder. Wie entstehen solche Text bei euch?
NOBODY KNOWS: Es geht generell um zweierlei: Unterhaltung und Wachsamkeit. Unterhaltung ist insofern notwendig, als dass jeder Mußestunden fernab alltäglicher Verpflichtungen braucht. Wachsamkeit meint das Einbauen von gesellschaftskritischen und politischen Themen im Modus eines Wilhelm Busch: Man übe die Kritik subtil genug, dass der Gescheite sie verstehen möge, indes der Nicht-ganz-so-Gescheite sich nicht auf den Schlips getreten fühlt. Das Verständnis von Ironie setzt dabei grundlegend voraus, dass man – sowohl als Musiker als auch als Zuhörer – gewillt ist, sich selbstkritisch und in erster Linie mit den eigenen Defiziten auseinanderzusetzen. Niemand mag den erhobenen Zeigefinger. Im Modus der Ironie indes kommt Kritik durchaus auch zum Mitsingen und -Tanzen wohlmundig daher.
Den kompletten Bericht findet Ihr im MUSIKER-Magazin 3/2017.