FSR steht für Factory Special Run und bedeutet, dass es diese beiden Affinity Squiers mit schwarzer Lackierung, Tortoise-Pickguard und Ahornhals mit Lorbeergriffbrett so nur (limitiert) im Music Store, Köln gibt.
Konstruktion:
Eine Stratocaster oder Telecaster von Grund auf zu beschreiben, erübrigt sich wohl angesichts der rund 70-jährigen Erfolgsgeschichte dieser klassischen E-Gitarren-Modelle.
Was fällt mir also an der Special Run Squier Stratocaster auf: der Korpus ist einen Hauch schlanker als gewohnt, das Gewicht liegt bei sehr angenehmen 3,05 kg. Das Vibrato kommt mit einer modernen 2-Punkt-Aufhängung und arbeitet butterweich. Der Hals punktet mit griffigem Matt-Finish auf der Rückseite, wohingegen die große Late-60s-Kopfplatte hochglanzversiegelt ist. Ungewöhnlich übrigens, dass der Hals trotz des aufgelegten Lorbeergriffbretts einen „Skunkstripe“ hat. Sowohl die drei Potis, als auch die Stimmmechaniken laufen sahnig und präzise, die gesamte Hardware gibt keinerlei Anlass zur Klage. Eine Werkseinstellung für Saitenlage, Intonation, und Pickup-Höhe sowie eine Politur der Bünde hat offenbar nicht stattgefunden – da muss man selber mal ein Viertelstündchen investieren.
Auch der Korpus der Telecaster ist schlanker als die Norm und bietet einen Belly-Cut, liegt also – wenn auch historisch nicht korrekt – sehr bequem am Spieler. Der Steg präsentiert sich mit sechs Einzelreitern, eine präzise Justage von Saitenlage und Intonation ist also keinen Kompromissen unterworfen. Das Griffbrett fühlt sich etwas breiter und flacher als das der Strat an.
Praxis:
Beide Modelle hängen gut am Gurt und schmiegen sich bequem an den Spieler. Sie liefern einen (unverstärkt) drahtigen Grundsound mit Frische und Attack. Die Bespielbarkeit der Hälse ist – nach ein paar kurzen einfachen Einstellungsarbeiten – ganz ausgezeichnet. Am Verstärker liefern die drei Keramik-Tonabnehmer der Strat in allen 5 Wahlschalter-Positionen sehr gute Modell-typische Sounds ab. Da ist der süßliche Blues-Ton des Hals-PUs, der knallige Surf-Twang des Steg-Pickups … und in den Positionen 2 und 4 „knopflert“ es wunderbar.
Auch die Tele weiß, was man von ihr erwartet und liefert zwischen cleanem Country-Twang und trockenem Rock-Brett ein breit aufgestelltes Klangspektrum.
Unterm Strich überzeugt mich das Strat-Modell klanglich noch etwas mehr als die Tele-Kollegin.

toller exklusiver Look: Schwarz – Chrom – Tortoise
Fazit:
Hut ab! Was Squier hier zu diesem Preis anbietet, ist beeindruckend. Hat man früher meist sofort angefangen, Pickups, Mechaniken, Potis usw. auszutauschen, stellt sich dieser Reflex bei den FSR Affinitys gar nicht erst ein. Beide Gitarren sind tadellos konstruiert, sehen super-cool aus und klingen astrein. Ich kann nur sagen: schnell antesten und zugreifen, solange es sie noch gibt.
Facts:
- Fabrikat: Squier
- Modelle: FSR Affinity Stratocaster & Telecaster
- Typ: Solidbody E-Gitarren
- Herkunftsland: China
- Mechaniken: geschlossen, verchromt
- Hals: Ahorn, Lorbeergriffbrett, 9,5“ Radius
- Halsbreite: am Sattel 41,5 / 42 mm
- Bünde: 21, Medium
- Mensur: 648 mm
- Korpus: Pappel, Hochglanz, Schwarz, Tortoise-Schlagbrett
- Pickups: Squier Ceramic Singlecoils
- Bridge: Strat: Synchronized-2-Point; Tele: 6-Saddles-Strings-Thru-Hardtail
- Gewicht: 3,05 / 3,28 kg
- Internet: musicstore.de
- Preis: jeweils € 222
Plus & Minus
+ coole Optik
+ gute Hardware, Pickups
+ Bespielbarkeit (nach Einstellung)
+ charakteristische Sounds, clean und verzerrt
+ Preis/Leistung
– Saitenlage, Intonation nicht gut eingestellt
– Bünde nicht gut poliert
Text: Rufus Jahn / Fotos: Dirk Schlossarek