Das schon ein Jahr nach dem 2. Album von 2023, steht nun bereits das brandneue Werk des einfallsreichen, ideensprühenden Kreativduos am Start. Im direkten Vergleich zum Vorjahressilberling, der auch schon jeder internationalen Challenge stand hielt, haben die Herren Frankenberg und Hoffmann, nebst neuerlicher Unterstützung von Sasha Di Capri am Mikrofon, diesem Projekt die Krone aufgesetzt und dem Ganzen ein schmackhaftes Topping verpasst.
Selbst versierte und mit sehr umfangreichen Hörerwissen ausgestattete Fachlaien werden es schwer haben, diese Scheibe sofort in eine Schublade zu zwängen, wie es ja gern hierzulande üblich und und letztlich damit abgetan ist.

Hier wird sich munter verschiedenster Stilmittel bedient, ohne jedoch in gängige Klischees abzudriften oder sich sogar an bereits mehrfach verwursteten Melodiebögen zu vergreifen und während der Songs unverhofft und heiter von Dur auf Moll gewechselt. Na und?
Dennoch verwendeten die Schöpfer sowohl aktuelle Studiotechnik als auch bewährte Sounds, um die man auch 2024 nicht herum kommt und um die Songs nicht gänzlich Vintage erklingen zu lassen. Man entwickelt sich ja schließlich weiter und kupfert sich nicht selbst.
Das wohl durchdachte und gereifte Songwriting steht für sich, die Arrangements und die teilweise sparsam eingesetzte Instrumentierung lassen die Stücke nie überladen, schlimmer noch – zu keinem Moment überproduziert wirken, sondern kommen frisch und unverbraucht in einem abwechslungsreichen, interessanten und vor allem hörenswerten Gewande daher.
Als stilprägend sind die erlesenen, sauberen Clean-Sounds einer überlegt tupfenartig eingesetzten Klampfe, die aber dem Hörer auch bei manchen Songs und partiell höchst dramatisch im fetten Zerrerkleid um die Ohren fliegt. Metal Rulez!
Satte, unheilschwangere Keyboardsounds leiten die etwas ruhigeren Stücke ein, in denen sich im Verlaufe ein dezent verteiltes Gitarrenriffing oder auch mal animierende Keyboard-Sequenzer-Läufe dazu einfinden – immer getragen von einer geschickt arrangierten und nie nervenden Vocalarbeit von Sasha, die schon mal etwas düster oder auch sphärisch durchblitzt.
Jeder Titel ist in sich ein geschlossenes Kapitel, nie langweilig und kopiert sich nicht hin zum nächsten. Der Oberclou zum Ganzen, hier gibt’s echte, natürliche, angenehm wohltuende Drums zu genießen, die obendrein auch noch sehr gekonnt abgemischt sind. Dies Album sollte sich in jede ausgewählt zusammentragene Sammlung eines jeden Rockmusikfans einreihen!
Viel Spaß dabei ‚Fan‘ zu gendern! 8,5 Sterne von 10!
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by O. K.