Videos im Musikmarketing

In den letzten 20 Jahren haben sich die Möglichkeiten für Künstler*innen, ihre eigene Musik zu veröffentlichen, dramatisch vereinfacht. Konnte man zu Beginn der Digitalisierung seine eigene Musik auf der eigenen Website oder bei MySpace veröffentlichen, lassen sich heute durch SoundCloud und Spotify auch größere Zielgruppen erreichen.

Bereits vor der Digitalisierung etablierte sich ein anderes wichtiges Marketinginstrument: das Video. So sangen die Buggles bereits 1979 „Video killed the radio star“. Jedoch waren die Möglichkeiten von Künstler*innen, ihre eigenen Videos im Fernsehen zu bewerben gleich null. Doch auch das hat sich mit der Digitalisierung und vor allem durch YouTube geändert. So gelang es dem koreanischen Künstler Psy, durch eine Reitertanzbewegung mit seinem Videoclip „Gangnam Style“ (https://youtu.be/9bZkp7q19f0) das bis dato meistgesehene Musikvideo auf YouTube zu veröffentlichen. (Von diesem Thron wurde er später von „Despacito“ gestoßen, ein Lied das jedoch erst durch die Unterstützung von Justin Bieber zum Erfolg wurde.)

Von Despacito bis Sonnenjodler

Doch neben YouTube ist auch Facebook eine wichtige Plattform zur Veröffentlichung von Musikvideos geworden. Zum Beispiel veröffentlichten die Hollerstauden eine Smartphone-Aufnahme mit ihrer eigenen Version von Despacito, welche bereits mehr als 11 Millionen mal angesehen wurde.

Dabei stehen Bands und Künstler*innen vor der Produktion eines Videos vor wichtigen Fragen: wollen wir eine Geschichte erzählen oder machen wir ein reines Performance-Video, das uns beim musizieren zeigt? Wo drehen wir das Video, mit wem und vor allem von welchem Geld? Diese Fragen hat die deutsche Oktoberfest Band Bergvagabunden für sich ganz einfach gelöst, indem sie ihr Lied „Sonnenjodler“ als Cartoon veröffentlichte. So wurden Schwierigkeiten der Bandmitglieder vermieden, einen gemeinsamen Drehtermin zu finden. Und die Bergvagabunden sparten die hohen Mieten für spannende Drehorte. Die gesamte Kommunikation fand zwischen Elmar, dem Sänger der Bergvagabunden, und dem Produzenten des Cartoons statt. Der Sonnenjodler wurde bei Facebook bereits mehr als 200.000 mal angesehen.

Vielleicht ist Musikmarketing einer der härtesten Jobs der Welt. Neben zahlreichen Auftritten sollte die eigene Musik auf allen relevanten Portalen veröffentlicht werden, und ein eigenes Musikvideo online beworben werden. Was es neben viel Geld vor allem braucht ist sehr viel Zeit und ein starker Wille. In diesem Sinne: viel Erfolg!

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Der Account der Online-Redaktion von Musiker Online, dem Musiker Magazin und dem DRMV.

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