YouTube zahlt 4 Milliarden US-Dollar an die Musikindustrie

Die Videoplattform hat in den vergangenen zwölf Monaten ganze vier Milliarden US-Dollar an Musiker*innen und Rechteinhaber*innen gezahlt – 30 Prozent davon stammen von User Generated Content.

YouTube hat in einem Blogpost den Wert der Plattform für die Musikindustrie betont. Lyor Cohen, Global Head of Music bei YouTube, berichtet von Zahlungen in der Höhe von vier Milliarden US-Dollar innerhalb der vergangenen zwölf Monate, welche bei Künstler*innen und Rechteinhaber*innen eingegangen seien. Cohen betont die Einzigartigkeit der Plattform, die auch Advertisern zugute kommt:

„YouTube is the world’s largest stage, and advertisers are eager to tap into the deep music engagement that the platform enables. With over 2 billion users watching music videos monthly, YouTube allows advertisers to reach audiences they can’t find anywhere else.“

Er fügt hinzu, dass YouTube im ersten Quartal 2021 mehr zahlende User als je zuvor dazugewinnen konnte. Kostenpflichtige Abonnements sind in 96 Ländern möglich, weitere 180 Länder bringen Werbeeinnahmen ein. Insgesamt liege die Zahl der User, welche sich monatlich Musikvideos anschauen, bei zwei Milliarden.

30 Prozent der Einnahmen stammen von User Generated Content

Ein knappes Drittel der Einnahmen wurde durch User Generated Content generiert. Hiermit sind zum Beispiel Fan-Videos gemeint, die die Musik der Künstler*innen verwenden. Neben Videos gibt YouTube an, auch andere Einnahmequellen verstärkt ausbauen zu wollen. Dazu gehört zum Beispiel der Verkauf von Konzerttickets und Merchandise. Damit könnte die Plattform Erfolg haben: Das virtuelle YouTube-Konzert der K-Pop-Band BLACKPINK etwa sorgte für ganze 280.000 neue bezahlte Kanalmitgliedschaften.

Konkurrenzkampf mit TikTok

Trotz der erfreulichen Zahlungen hat YouTube für die Musikindustrie auch erhebliche Nachteile, da Künstler*innen mit Streams deutlich weniger einnehmen als mit regulären Verkäufen. Doch aufgrund ihres mittlerweile riesigen Marktanteils musste sich die Musikbranche wohl oder übel mit Streaming-Plattformen wie YouTube und Spotify anfreunden.

YouTube scheint mit der Verkündigung seiner Zahlungen an die Branche darauf anzuspielen, dass Musiker*innen auf YouTube tatsächlich die Chance haben, einiges an Geld zu verdienen – und sie deshalb guten Grund haben, hier aktiv zu bleiben, statt zum Beispiel zu TikTok zu wechseln. Doch auch TikTok Trends können für Künstler*innen ein Sprungbrett in die Charts sein. Mit dem stetigen Wachstum der beliebten Kurzvideo-App ist TikTok schon längst zur ernstzunehmenden Konkurrenz für YouTube geworden. Die Plattform scheint nun in die Offensive zu gehen – so verkündete YouTube zuletzt, 100 Millionen US-Dollar an Creator des Kurzvideoformats Shorts zu zahlen.

Quelle: onlinemarketing.de | Text: Caroline Immer | Fotos: © AdobeStock/Proxima Studio; © Universal Music

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